Hufbeschlag, eine Tradition die Leiden schafft!

kranker Huf

Die Umkehr dessen, was am gut entwickelten Barhuf oder Wildpferdehuf so positiv ins Auge fällt, trifft man in der Regel heutzutage am beschlagenen Huf oder schlecht bearbeiteten Barhuf an.


verbogene Seitenwand

Jede "Ausbeulung" oder Verformung von Wandanteilen zeugt von einer unnatürlichen Beanspruchung des Hufes in diesen Bereichen. Die Strukturen des Hufes haben sich entwickelt um harmonisch zusammen zu arbeiten, wobei jeder Teil des Hufes seinen Prozentsatz der ihm von der Natur bestimmten "Aufgabe" übernimmt.

Huf nach der Eisenabnahme

beschlagener, kranker Huf

Jeder Hufbeschlag hebt den Huf vom Untergrund ab. Sohle, Strahl und Eckstreben verlieren Ihre Stütz- und Tragefunktion und werden in Folge schwächer. Damit die Sohle, das Strahlkissen und die seitlichen Hufknorpel sich optimal entwickeln und ihre einmal erlangte Stärke behalten können, benötigen sie im ständigen Wechsel Druck und Entlastung - diese fortwährende "Massage" stimuliert das Wachstum der Sohle und des Strahls, aber wie jedes lebende Gewebe, degeneriert es durch jeglichen permanenten Druck.


Um einen Huf gesund und leistungsfähig zu erhalten ist es unumgänglich, dass Sohle, Strahl, Eckstreben und Wand als Einheit wirken. Das Hufbein benötigt angemessenen Schutz (komprimierte, dicke Sohle) vor dem Untergrund und Sohlendruck- / Unterstützung, damit die Hufwandanbindung (Lamina) nicht überstrapaziert wird. Beschlags- und Haltungspraktiken, die den Hufwänden die gesamte Belastung aufbürden, verursachen für die Lamina der Hufwände eine Überbelastung und schädigen diese.
Die Hufwand und Sohle fungieren in erster Linie als Schutz für die inneren Strukturen gegen Umwelteinwirkungen (z.B. Schlag, Stoß) von außen!

Ein Huf der keinen Abrieb (wegen Beschlag) und keine Umweltreize (verschiedene Böden) erfährt wird kontinuierlich schwächer und in der Regel deformiert.